Die spätgotische Frauenkirche in Lienzingen war eine bedeutende Wallfahrtskirche mit einem Heil- und Gesundheitsbrunnen, erbaut vom Zisterzienserkloster Maulbronn in der 2. Hälfte des 15. Jh. am Wegkreuz vorchristlicher Verbindungsstraßen.
Auf der kunstvoll bemalten Holzdecke des Langhauses verweist eine Inschrift von 1482 auf ihre Funktion als Friedhofskirche. Dieser Umstand bewahrte sie vor dem Abriss im Zuge der Reformation.
Chorgestühl und Kruzifix gingen in der Folgezeit leider verloren, im Kern aber überstand die Kirche alle Kriegswirren unversehrt; sie ist heute in ihrer Schlichtheit ein verborgenes Kleinod und bildet einen idealen Rahmen für die sommerliche Konzertreihe.