Ungeahnte Entdeckungen

Wie fällt Ihre Bilanz aus?
Wir haben mit den uns auferlegten Beschränkungen das Größtmögliche möglich gemacht und ziehen mit unter diesen Bedingungen rundweg ausverkauften Konzertveranstaltungen eine absolut positive Bilanz.

Hat sich der große Aufwand gelohnt?
Der Aufwand war tatsächlich sehr groß und mit finanziellen Einbußen verbunden. Doch stießen wir bei der Suche nach kreativen Lösungen auf ungeahnte Entdeckungen. Die unterschiedlichen Positionierungen der Ensembles im Zentrum der Kirche – das Publikum mit viel Raum drum herum – waren optisch, akustisch und in der Begegnung mit den Hörern ein deutlicher Gewinn.

Welches Echo haben Sie von den Zuhörern bekommen?
Dankbarkeit, Anerkennung und Unterstützung ließen uns die Besucher zukommen, manche waren tief berührt vom ersten Live-Erlebnis nach langer Zeit.

Gab es Momente, in denen Sie am Zustandekommen der Saison gezweifelt haben?
Eigentlich nein. Von vorneherein war mir klar, dass wir in der Kirche günstige Voraussetzungen zur Einhaltung der Bestimmungen vorfanden. Trotzdem „bibberten“ wir bis wenige Tage vor dem Eröffnungskonzert Anfang Juni der endgültigen Freigabe entgegen. Musiker waren bereits engagiert, Plakate, Programme gedruckt, Eintrittskarten verkauft, Kontaktdaten der Besucher erfasst…

Für den Fall, dass Mitte 2021 noch keine Normalität eingekehrt sein sollte: Wie werden Sie dann vorgehen?
Genauso wieder! Wir haben gemerkt, wie flexibel man mit dem Kirchenraum dank seiner lockeren Bestuhlung und den drei großen Portalen umgehen kann. Die gemachten neuen Erfahrungen werden wir für die zukünftige Gestaltung der Konzerte nutzen.

Können Sie aktuell die nächste Saison planen?
Die nächste Saison ist MühlackerConcerto, die Wintersaison im Uhlandbau, die am Sonntag, 15. November, um 17 Uhr mit einer originellen Veranstaltung „Musik aus dem Ei“ beginnen wird. Wir sind optimistisch, obwohl uns mit dem Uhlandbausaal und den dort geplanten Programmen wieder andere Herausforderungen erwarten. Die Broschüre geht soeben in Druck.

Gerade Künstler leiden besonders unter den pandemiebedingten Einschränkungen. Was hören Sie von den Künstlern, mit denen Sie zusammenarbeiten?
Auch hier Dankbarkeit und Anerkennung – vor allem von den freischaffenden Künstlern. Alle waren froh, überhaupt wieder spielen zu können, und das vor „echten Ohren“.

(Mühlacker Tagblatt vom 01.10.2020, Fragen von Carolin Becker)