Von Bach bis zu den Beatles

02.03.2019

Die Klassikreihe „Musikalischer Sommer“ bietet sechs Matineen vom 10. Juni bis 22. September (Mühlacker Tagblatt)

Das Rastrelli Cello Quartett. Foto: privat
Das Rastrelli Cello Quartett. Foto: privat
Erneut zu Gast: das Lotus String Quartet.
Erneut zu Gast: das Lotus String Quartet.
 
Simon Wallinger gestaltet mit hochbegabten Nachwuchskünstlern „Musikalische Szenerien“.
Simon Wallinger gestaltet mit hochbegabten Nachwuchskünstlern „Musikalische Szenerien“.

Mühlacker-Lienzingen (pm). Im malerischen Ambiente der spätgotischen Lienzinger Frauenkirche entfaltete sich in mehr als vier Jahrzehnten die von Peter Wallinger initiierte und organisierte Konzertreihe „Musikalischer Sommer“ zu einer beliebten Instanz im kulturellen Leben der Region. Jahr für Jahr lockt das Festival Klassikfreunde auch aus der weiteren Umgebung an. Fein aufeinander abgestimmte Programme, ausgeführt von namhaften Ensembles und Solisten, aber auch von hochbegabten Nachwuchstalenten sind ebenso Anziehungspunkte wie die hervorragende Akustik der mit kunsthistorisch bedeutsamen Malereien und Steinmetzarbeiten ausgestatteten Frauenkirche und machen die Konzertreihe zu einem musikalischen Kleinod mit überregionaler Ausstrahlung.

Den Konzertreigen eröffnen am Pfingstmontag, 10. Juni, um 11 Uhr drei exzellente, in Amsterdam beheimatete Musiker. Ursula Schoch (Violine), Jérôme Fruchart (Violoncello) und Eke Simons (Klavier) formierten sich erst vor kurzer Zeit zum JEU Trio Amsterdam und werden von Beethoven das „Erzherzog-Trio“ opus 97, von Arvo Pärt das „Mozart-Adagio“ – eine Hommage an den Wiener Meister – sowie von Robert Schumann das Klaviertrio Nummer 3 opus 110 darbieten.

Am Sonntag, 30. Juni, um 11 Uhr gastiert erneut das Rastrelli Cello Quartett, das bereits 2005 und wieder in den Jahren 2009 und 2013 das Lienzinger Publikum begeisterte und inzwischen weltweite Erfolge mit seinem außergewöhnlichen Kurs als musikalische Grenzgänger feiert. Von Brahms über Grieg und Tschaikowsky bis hin zu originellen Arrangements beliebter Songs der Beatles reicht die bunte Palette ihres Programms.

Zwei stimmungsvolle Orchester-Serenaden von Benjamin Britten und Antonin Dvorák schmücken das Programm der sommerlichen Matinee der Süddeutschen Kammersinfonie Bietigheim unter der Leitung von Peter Wallinger am Sonntag, 14. Juli, um 11 Uhr. Für die Solopartien der Britten-Serenade, in der englische Gedichte aus fernen Zeiten vertont sind, konnten der junge, preisgekrönte lyrische Tenor Kai Kluge und der Solohornist, Reimer Kühn, beide von der Staatsoper Stuttgart, gewonnen werden. Als weitere Solistin wird die Solocellistin der Kammersinfonie, Chihiro Saito, in Schuberts „Arpeggione-Sonate“, einer Perle frühromantischer Kammermusik, zu hören sein.
Das Ensemble „Klangschmelze“ Freiburg mit Leonard Schelb (Traversflöte), Swantje Hoffmann (Violine und Viola) sowie Ricardo Magnus (Hammerklavier) bringt am Sonntag, 28. Juli, 11 Uhr, auf historischen Instrumenten eine interessante Gegenüberstellung von Vater und Sohn Bach. Für die damalige Zeit um 1760 – und bis heute – aufregend neu und zukunftsweisend ist die Musik von Carl Philipp Emanuel Bach; von zeitloser Ausgewogenheit und Schönheit ist das Oeuvre des Vaters Johann Sebastian Bach. Von ihm werden Auszüge aus dem „Musikalischen Opfer“ zu hören sein.

Eine spannende Programmkonzeption, die den besonderen Raum der Frauenkirche miteinbezieht, dürfen die Besucher des diesjährigen „Podiums junger Künstler“ am Sonntag, 8. September, 11 Uhr, erwarten. Mit „Musikalische Szenerien“ betiteln die zwölf jungen, ambitionierten Solisten unter der künstlerischen Leitung von Simon Wallinger die Veranstaltung, die am Ende der mehrtägigen siebten Lienzinger Akademie steht. Zwei außergewöhnliche Werke des frühbarocken Heinrich Ignaz Franz Biber umrahmen drei Werke von John Cage, Arvo Pärt und Wolfgang Amadeus Mozart, in denen sich ebenfalls, aber in ganz unterschiedlicher Weise szenenhafte Bilder in Tönen abspielen.

Drei Kammermusikwerke von höchster Intensität des Ausdrucks beschließen am Sonntag, 22. September, um 11 Uhr den Lienzinger Musiksommer 2019, ausgeführt vom renommierten Lotus String Quartet, das seit vielen Jahren mit seiner außergewöhnlichen Spielkultur und seinem immensen Repertoire die Konzerte in der Frauenkirche bereichert. Bekenntnishaft schreibt Smetana mit seinem Streichquartett in e-moll eine in Musik gesetzte, leidenschaftlich bewegte Autobiografie. „Aus meinem Leben“ – so könnten aber auch die beiden anderen ausdrucksstarken Quartette dieser spätsommerlichen Matinee von Franz Schubert und Felix Mendelssohn Bartholdy überschrieben sein.
Der Vorverkauf hat begonnen. Die Broschüre „Musikalischer Sommer 2019“ und Eintrittskarten sind erhältlich bei Buch-Elser an der Mühlacker Bahnhofstraße 62, im Kartenbüro Pforzheim sowie telefonisch unter 07043/958393 oder per E-Mail an susanne@boekenheide.net.

(Mühlacker Tagblatt vom 02.03.2019, Text: pm, Fotos: privat)